27.4.2010
Nun hat es auch Microsoft bemerkt: Wer den Internet Explorer 6 nutzt, setzt sein System einem unnötig hohen Risiko aus. Das wussten Nutzer und Entwickler zwar schon eine ganze Weile, aber jetzt wurde es auch von Tom Köhler, Direktor Informationssicherheit bei Microsoft Deutschland, ausgesprochen: „Wer heute noch den Internet Explorer 6 installiert hat, geht ein unnötiges Risiko ein und sollte dringend auf die kostenlose Version 8 upgraden, die ein deutlich höheres Schutzniveau bietet.“
Grundlage dieser Aussage ist der aktuelle Security Intelligence Report für das zweite Halbjahr 2009. Microsoft empfiehlt nicht nur die Installation des IE8, sondern auch aktuelle Antivirensoftware und ein grundsätzliches Misstrauen gegen Sicherheitslücken.
Das empfohlene Misstrauen gilt dem IE6 allerdings schon lange, nicht nur wegen der angesprochenen Sicherheitslücken, sondern auch wegen der mangelhaften Realisierung von Webseiten. Etliche neue Möglichkeiten des Internet sind nur mit sehr viel Aufwand oder gar nicht umsetzbar. Aus diesem Grund sind die Kosten für die Anpassung von Webseiten an den IE6 erheblich; Anlass für verschiedene Anbieter, Webseiten so zu programmieren, dass sie den IE6 aktiv blockieren. Bekanntester Vertreter dieses IE6-Boykotts ist Google. Seit dem ersten März dieses Jahres unterstützen die Maps den IE6 Browser nicht mehr.
Wer jetzt meint, mit einem Update des Browsers sei es getan, irrt: Der vor diversen Angriffen schützende "Protected Mode" funktioniert nur unter Vista und Windows 7.
Nach diesen selbstkritischen Worten aus dem Hause Microsoft bleibt eigentlich nur zu sagen, dass man seine Wurst nicht bei einem Metzger kaufen sollte, der Vegetarier ist.